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Braunschweig Einen Tag lang machen in den Schloss-Arkaden 38 jugendliche Unternehmen auf sich aufmerksam.

Noch mehr Schüler als sonst bevölkerten am Mittwoch die Plätze innerhalb der Schloss-Arkaden, aber nicht nur auf den Sesseln, Bänken und auf dem Brunnenrand wie an normalen Tagen. Vielmehr boten sie an Ständen Ideen und Waren feil - in der Regel Selbstproduziertes.

Zum ersten Mal präsentierten sich 38 Schülerfirmen aus Südostniedersachsen in einem Einkaufscenter der Öffentlichkeit. Manch ein Besucher der Arkaden wird erstaunt gewesen sein, auf welch unterschiedlichen Gebieten Schüler aller Schulformen - von der Förder- bis zur Berufsbildenden Schule - die Marktwirtschaft ausprobieren. Manche hatten Honig geerntet und verkauften diesen, manche ließen einen 3-D-Drucker produzieren, andere stellten Kunstobjekte und Steckspiele aus Holz her.

Angeregt hatte diese Schülermesse Peter Beute, Lehrer aus Wolfenbüttel und einer von 15 von der Landesschulbehörde eingesetzten Regionalkoordinatoren. Sie beraten in Niedersachsen 800 Schülerfirmen, etwa in Hinblick auf wirtschaftliche, soziale und ökologische Gesichtspunkte. Zudem gibt es an den Schulen Lehrer, die die Schüler auf dem Weg in die reale Wirtschaft begleiten. Und dieser kann tückisch sein ...

"Wir stehen hier und bieten Zimtschnecken an - und nebenan ist Rewe", erkannte Dino Ferl, Schüler der Realschule Maschstraße. Was der 16-Jährige damit erkannt hat, ist ein wichtiger Aspekt, den auch Schülerfirmen zu berücksichtigen haben - nämlich dass sich auch Schülerfirmen einer Konkurrenzsituation stellen müssen. "Umso großartiger finde ich es", betonte Beute, "dass die Bürgerstiftung und der Centerleiter der Schloss-Arkaden sofort auf die Idee angesprungen sind und damit die erste Schülermesse dieser Art erst ermöglicht haben."

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Carina Mundt (16) und Joey Meister (14), ebenfalls Realschule Maschstraße, gehören der Schülerfirma Mac Snack an und verkauften im Basement von ihrer Firma Gebackenes und Obstquark. An vier Tagen pro Woche sind sie und ihre Kollegen 45 Minuten vor Unterrichtsbeginn in der Schule, belegen Brötchen und verkaufen diese in den großen Pausen in der schuleigenen Cafeteria an Mitschüler. Nach Schulschluss wird noch aufgeräumt.

 

"Das ist zwar ein großer Aufwand, macht aber Spaß und man lernt dabei viele andere Schüler kennen", sagte Joey. Das komme der Atmosphäre in der ganzen Schule zugute, ergänzte Carina: "Das ist gerade für schüchterne Schüler eine großartige Möglichkeit, selbstbewusster zu werden."

Die Gewinne, die Mac Snack erwirtschaftet, wurden schon in eine Spülmaschine investiert. "Wir haben damit aber auch eine Spielkonsole angeschafft, damit die Mitschüler in den Pausen in unserer Cafeteria entspannen können", berichtete Carina Mundt.

Die besten Ideen:
Eine Jury aus Unternehmern und der Bürgerstiftung vergab Preise für kreative Ideen:
Prämiert wurden die Wichernschule Königslutter (GenussWerkstatt, Platz 1), HRS Eschershausen (Imker, Platz 2), Robert-Bosch-Gesamtschule Hildesheim (Fair für you, Platz 3) und die Grundschule Melverode (Filzkidz, Sonderpreis).

BZ, 24.02.2016, Von Karsten Mentasti